Am 3. Oktober 1938 begann die Firma Deilmann mit dem Teufen eines 6 m im Durchmesser weiten Schachtes in Waltrop. Im Frühjahr 1940 erreichte er bei 560 m die 4.Sohle und diente nur als Frischwetter und Stromversorgungsschacht.
Zeche Ickern Schacht III Teufgerüst 1939
Der Aussenschacht Ickern III war bis Ende 1952 bis zur 5. Sohle weitergeteuft worden. Mit Fertigstellung der Klöckner-Siedlung für die Belegschaft in Waltrop wurde er 1957 zum Seilfahrts und Materialschacht ausgebaut. Wegen der mehr als 3000 m geringeren Anfahrtslänge konnte eine Erhöhung der reinen Arbeitszeit vor Ort erzielt werden. Von August 1961 bis Dezember 1962 wurde der Schacht bis zur 6. Sohle ( 866 m ) geteuft.
Teufgerüst 1957
Neues Fördergerüst über Schacht III 1958
Mitte 1957 wurde über dem Schacht ein Hilfsschachtgerüst errichtet. Im Schacht wurden Einbauten, Kabel und Rohrleitungen sowie von der 5.Sohle an Spurlatten bis zum Tage eingebaut.
Das Fördermaschinengebäude war im Oktober 1958 fertiggestellt worden. Anschliessend wurde das 45 m hohe Stahlfördergerüst montiert. Gleichzeitig baute man eine Schwarz-Weiss-Kaue für 480 Bergleute, 120 Jugendliche und 45 Tagesarbeiter und Angestellte. Die Seilfahrt wurde am 9.März 1959 mit 400 Mann aufgenommen. Durch Erweiterung der Kaue im Jahr 1973 konnten für den Verbund von Ickern III mit der Zeche Minister-Achenbach 1200 Bergleute untergebracht werden.
Ickern Schacht III März 1959, im Hintergrund
die neue Klöckner-Siedlung
Ickern III um 1980
Pförtnerhaus und Zecheneingang
Fördermaschine Ickern III
Nachdem der Schacht Ickern III bis zur 6. Sohle geteuft wurde, fuhr man die Richtstrecke von Ickern aus ins Ostfeld. Am 27. July 1964 erfolgte der Durchschlag von Schacht Ickern III. nach Ickern I/II. Im Mai 1968 wurde für Ickern die 6. Sohle zur Hauptfördersohle.
Victor Ickern kaufte von der Firma Eickhoff in Bochum einen 170 KW- Walzenlader EW 170 L und setzte ihn ab September 1970 auf Ickern im Flöz Mathias I. zusammenmit dem ersten Schildausbau an der Ruhr ein. Der Walzenfahrer steuerte die Maschine aus einiger Entfernung mit Funk. Zum Räumen der Schrämgasse war ein Räumhobel vorgesehen, später ein COWL ( Schwenkbarer Räumschild ) eingesetzt worden. Der Walzenlader wurde auf einem verstärktem Einketten-Strebförderer an Ketten bzw. Triebstöcken gezogen.
Der nachfolgende Schildstreb auf Ickern erhielt erstmals im Ruhrbergbau einen 300 KW-Doppelwalzenlader EDW 300 L in Kombination mit einem Räumhobel.
Schrämmaschine Streb Mathias 12 Ost 1970
Rev.73 Flöz Mathias 1 BA 3a 1972
E-Lager 8. Ost nach Norden. Nähe Wasserdamm
nach Ickern
I/II 1970
Rev. 74 Flöz Mathias 1 BA 3b 1973
Verbund Ickern III mit Minister-Achenbach
Nach der Verbundentscheidung von 1972 wurde von beiden Schachtanlagen mit Ausrichtungsmaßnahmen begonnen um im Gegenortsbetrieb schnell eine Förderverbindung zwischen den Anlagen herzustellen. Im 12. Ost nach Süden auf der 6. Sohle Ickern III wurde der Verbundblindschacht OS 6.12.1 zur tiefer liegenden 5. Sohle Minister-Achenbach abgeteuft. Minister-Achenbach fuhr gleichzeitig aus dem 3. Westquerschlag den 860 m langen Verbundquerschlag zum Verbundgesenk auf. Am 9. August erfolgte der Durchschlag. Seit dem 1. Oktober 1973 lief die Förderung aus den Abbaubetrieben des Baufeldes Ickern III mit 3800 Liter-Rollkippenwagen zum Verbundgesenk über einen neuen Rollkipper.
Durchschlag am 9.8.73. Blick von Min-Achenbach auf das Verbundgesenk
Rollkippe Achenbachgesenk 1975
Rollkippen-Leitstand Achenbachgesenk 12. Ost
Schrämmaschine Streb Flöz Robert 1974
Übergabe Hauptantrieb Mathias 2/3 Rev.42 1975
Füllstelle 8.Ost nach Süden 1976
Nachbruchort Flöz Robert Rev.44 1975
Sprengstoffraum 4. Sohle Ickern III 1977
6. Sohle 12. Ost Flöz Albert 4. Kopfstrecke 1983
Streb Wilhelm 8. Ost Schräglage des Förderers bei der Durchörterung einer Störung 1984
Mitte: Obersteiger Sawala am Anschlag
Blindschacht OS. 5.8.3. 1984
Links:Direktor Maucher,Reviersteiger Dittrich
Betriebsf. Böger im Aufhauen Präsident 1984
Steiger Limberg, Aufhauen Flöz Präsident 1984
Elektriker Reihner Eifert, Lothar Senftleben,
Rickert, Uli Otto 1983
Eingang E-Werkstatt, Schlosserei, Schweisserei, Akkuladeraum 6. Sohle 1977
Schweissraum 6. Sohle Atze Thoms 1978
Wetterabteilung Ickern III 1974
Materialausgabe 6. Sohle, links Schlossersteiger Charly Braun, Stiller, Bothe
1977
Schweisser Rolf Gees 1978
Werkstattbelegung um 1980
Die im Baufeld Ickern III ( 8.Osten nach Norden und 8.Osten nach Süden ) gewonnenen Kohlen wurden in Rollkippwagen von zwei Ladestellen zum Rollkipper am Verbundgesenk gebracht. Durch Undichtigkeiten an den Seitenklappen der Wagen verursachte ständige Verschmutzung die Reinigung der Gleiskörper. Nach Planung des Maschinenfahrsteigers Willi Weitz baute die Zeche aus vorhandenen Teilen eine "Vollautomatische Gleisreinigungsmaschine", von der Belegschaft Krümmelmonster genannt. Die Bahnanlagen wurden damit regelmäßig gereinigt.
Der von Maschinenobersteiger Willi Weitz mit der Westfalia Lünen entwickelte Kurvenhobel, von der Belegschaft " Federfresser " genannt, für flach gelagerte, schmale Flöze. Eingesetzt auf Ickern III 8. Ost-Querschlag nach Norden im Flöz Mausegatt im Jahr 1982. Der Kurvenhobel gewann die Kohlen im Strebstall am Hilfsantrieb und aus dem Bereich des begleitenden Streckenvortriebes seitlich und nach vorn und transportierte die Kohlen zum Strebförderer. Gleichzeitig gewann ein Ripper das Hangendgestein herein. Das Gesteinshaufwerk gelangte ebenfalls zum Strebpanzer.
Stilllegung Schacht Ickern III
Ab dem Jahr 1987 kämpfte Minister-Achenbach um das Überleben. Ickern III lieferte noch bis zum
Mai 1988 Kohlen aus dem Grubenfeld Ickern III und wurde dann abgeworfen. Die Belegschaft ging nach Minister-Achenbach, in die Anpassung oder wurde zu anderen
Bergwerken verlegt.
Der Schacht musste bis Ende 1992 für die Wasserhaltung offen gehalten werden. Die Hauptwasserhaltung Ickern III wurde am 2. November abgestellt.
Abriss Tagesanlage 1991
Ickern III vor Verfüllung des Schachtes 1992
Protegohaube Ickern 3